· 

Kiss of the Nightingale von A. Denner

Titel: Kiss of the Nightingale

Autor: Adi Denner

Übersetzer: Ulrike Köbele

Verlag: Fischer Sauerländer

Seiten: 489

eBuch

 Klappentext
Cleodora ist ein Niemand. Nach dem Tod ihres Vaters kann sie sich und ihre sterbenskranke Schwester kaum über Wasser halten. Sie wohnt in der glanzvollen Stadt Lutèce, doch deren Welt der magischen Talente ist für Cleo unerreichbar. Als sie von der berüchtigten Madame Dahlia beim Diebstahl erwischt wird, nimmt ihr Leben eine unglaubliche Wendung: Dahlia macht sie mithilfe eines Gesangstalents über Nacht zur gefeierten Sängerin an der Oper. Sie erlebt Galas und opulente Bälle. Je länger Cleo im Rampenlicht steht, desto weniger kann sie sich Dahlia entziehen. Sie soll für sie das Talent des verflucht gutaussehenden Vicomte Lenoir stehlen. Ein Talent, für das er nicht viel übrig zu haben scheint – jedoch umso mehr für Cleo ...

„Ich fühle mich, als wäre auch ich nur ein makelloses Gefäß, dessen einziger Zweck es ist, die Menschen um mich herum mit meinem Talent zu unterhalten und zu verzaubern.“

(Kapitel 14, 40%)

 

Als Cleodora voller Verzweiflung ein Schmuckstück stehlen möchte, um ihre kranke Schwester zu retten, wird sie von Madame Dahlia ertappt, ihrerseits selbst Diebin. Dahlia ist eine berüchtigte Talentediebin und Cleo wäre ihr unwissenderweise fast zuvor gekommen. Da Dahlia das nicht auf sich beruhen lassen kann, überredet sie Cleo dazu, das gestohlene Talent und damit das Leben der dazugehörigen Operndiva zu übernehmen. Im Gegenzug wird Cleos Schwester Anaella medizinisch versorgt.

Talente sind Edelsteine, die von Eltern an ihre Kinder vererbt werden. Sie enthalten das Können von Generationen und verhelfen ihren Trägern, zu den besten zu gehören. Leider hat Cleos Vater es nicht geschafft, sein Talent vor seinem Tod an Cleo weiterzugeben, sodaß sie zwar die Schneiderei geerbt hat, aber keine Kunden halten konnte. Anaella hat das Talent ihrer Mutter erhalten, kann mit den Kleider-Entwürfen aber kein Geld verdienen.

 

Über Nacht wird Cleo die neue Lady Adley und nur eine Woche später der neue Opernstar. Doch mit ihrem Ruhm kommt auch ein Auftrag von Dahlia, und Cleo möchte der sinnlichen Madame unbedingt gefallen.

 

Es ist schon ziemlich fahrlässig, jemandem ein Gesangstalent zu geben, ohne jegliche Ahnung von Musik. Zwar wirkt die Magie des Talents bei bekannten Stücken, doch um etwas neues zu singen, braucht Cleo Vorwissen, das sie nicht hat. Außerdem tut sie sich schwer, um sich unter der gehobenen Gesellschaft zurecht zu finden. Madame Dahlia hat zwar für eine glaubwürdige Geschichte zu Cleos unverhofften Auftauchen gesorgt, aber für Benimmunterricht hat es nicht mehr gereicht?

Cleo verspürt Dahlia gegenüber eine immense Anziehung, möchte ihr alles Recht machen und ihr gefallen. Ganz offensichtlich hat Madame Dahlia ein Talent, daß ihr dabei hilft. Cleo ist leider zu naiv und weltfremd, um die Anzeichen richtig zu deuten. Die „Gefühle“ von Cleo gegenüber Dahlia wirken einfach unecht und aufgesetzt. Die Interaktionen zwischen den beiden missfällt mir.

 

Bei 48% habe ich aufgegeben. Cleo macht keine nennenswerte Entwicklung durch, bemüht sich nicht, in ihr neues Leben hineinzufinden, oder den Auftrag zu erfüllen. Sie lässt sich von allen herumschubsen und ist Dahlia gegenüber extrem unterwürfig. Wie oben schon erwähnt ist Dahlias Entscheidung Cleo das Talent zu geben schon fragwürdig, und alles, was darauf folgt, gibt dieser Einschätzung nur Recht.

Ich hatte mir mehr erhofft, klingt der Klappentext doch ganz unterhaltsam. Der Vicomte Lenoir hat bisher auch nicht mehr zu bieten als „Der Vicomte ist unerträglich arrogant, doch zugleich hat er etwas Anziehendes.“ (Kapitel 15, 44%) Schade.

Kommentar schreiben

Kommentare: 0