· 

Gleann Comhann von D.Vogel

Titel: Gleann Comhann

Autor: Daniela Vogel

Seiten: 292

eBook

 

Er war in Morganes Falle getappt wie ein unbedarftes Kind.“ (S.26)

 

Klappentext:

Die junge Studentin der schottischen Geschichte, Caitriona "Cat" Campbell, muss zu Samhain, der Nacht vom 31. Oktober auf den 1. November, für einen Aufsatz recherchieren. Ziel ist das Tal der Tränen in den Highlands, wie man den romantischen Ort Glencoe (gälisch Gleann Comhann), Schauplatz eines Clan-Massakers im 17. Jahrhundert, auch nennt. Sie glaubt nicht mehr an die große Liebe, geschweige denn an die Mythen von früher. Doch der Geist von Dusten MacDonald belehrt sie eines Besseren. Dusten wird im Feenreich gefangen gehalten und ist mit einem Fluch belegt. Nur zu Samhain ist es ihm erlaubt, sich den Sterblichen zu zeigen, um nach Erlösung zu suchen. Sie beschließt, ihm zu helfen. Allerdings landet sie nicht im Feenreich, wie ursprünglich geplant, sondern im 17. Jahrhundert. Dort trifft sie auf Dusten. Doch wie soll sie verhindern, dass das Unausweichliche geschieht?

 

 

Dusten ist Schotte aus Gleann Comhann im Jahr 1692. Die Elfenkönigin Morgane findet Gefallen an ihm und entführt ihn in ihr Elfenreich, einer Parallelwelt, aus der Menschen nicht entkommen können. Weil er sich weigert ihr zu Willen zu sein, schließt sie einen Handel mit ihm: Einmal im Jahr darf er die Menschenwelt als Geist betreten, um seine Rettung zu finden. Er hat die Hoffnung schon aufgegeben, da trifft er auf Cat.

Aufgebracht und wütend beschließt Cat an Samhain Fotos beim Wasserfall in Glenncoe für ihre Arbeit zu machen, doch der Nebel und ihre Stimmung lassen sie unvorsichtig sein und sie fällt ein kurzes Stück einen Abhang hinunter. Nach einer kurzen Bewusstlosigkeit entdeckt sie einen Mann in einem Plaid am Rande des Wasserfalls. Sie bittet ihn um Hilfe, als er plötzlich wieder verschwindet. Cat wird zur Dorfärztin gebracht, die den geheimnisvollen Mann im Plaid ebenfalls kennt. Sie ahnen nicht, dass sie nur Figuren in einem Spiel zwischen Elfen sind, dessen Regeln sie nicht kennen.

 

Meine Berfürchtung es könnte sich um einen Outlander-Abklatsch (Feuer und Stein) halten, hat sich schnell aufgelöst. Cat reist zwar ins 17.Jahrhundert, landet jedoch im Körper von Moira, die die gleichen Augen hat, ansonsten äußerlich völlig anders aussieht. Auch gibt es weitaus weniger Sexszenen, nämlich nur eine, die weder explizit noch obszön ist.

Cats Wissen über diese Zeit aus ihrem Studium nützt ihr, um sich schnell zurecht zu finden und nicht aufzufallen. Sie fügt sich nach kleinen Anfangsschwierigkeiten nahtlos in ihre Rolle als Moira Campbell und vergisst dabei fast, warum sie überhaupt in der Vergangenheit ist.

Dusten ist ein klischeehafter Romanheld: groß und muskulös, mit auffallenden Augen. Ein Weiberheld, der es mit keiner bisher ernst meinte, bis er auf Moira trifft. Nichts neues also. Fehlt nur noch, dass er nach Wald und Wiese duftet. Stattdessen ist er endlich mal ein Mann, der nach dem riecht, was er macht.

Die Elfen machen die anbahnende Liebesgeschichte komplizierter, indem sie sich ständig einmischen. Ein ständiges Hin und Her, zum verrückt werden.

Cat und ihre Freundin Gwenny haben hauptsächlich Männer im Kopf. Als Cat den Fremden im Plaid das erste mal beschreibt, ist mir vor lauter Kitsch fast übel geworden. Gwenny zum Glück auch, sodass die Situation gleich an Ernst verliert und ins lächerliche gezogen wird. Ich hatte die Hoffnung, dass die romantischen Szenen weiterhin ironisch witzig sind. Leider wurde ich enttäuscht, denn einige Momente zwischen Dusten und Moira/Cat waren zu kitschig und unglaubwürdig. Auch dass sie nach nur zwei Tagen die große Liebe im jeweils anderen zu sehen glauben, ist pubertär.

 

 

Der Erzähler ist allwissend und hat Einblick in die Gedanken der Protagonisten. Diese werden kursiv dargestellt, was mich anfangs etwas durcheinander gebracht hat. Es gibt einige Dialoge, bei denen nicht ganz klar ist, wer was zu wem gesagt hat, doch ansonsten ist der Schreibstil flüssig und leicht verständlich. Die Mischung aus Historie und Phantasie hat mir sehr gut gefallen und mich gleichermaßen unterhalten.

Kommentar schreiben

Kommentare: 0