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Bienen

Titel: Bienen oder Die Verlorene Zukunft (Space-Opera-Anthologie)

Autor: Sebastian Loy, Nikolaj Kohler, Veronika Lackerbauer, Kornelia Schmid, Silke Pahl, Kai Focke, Nele Sickel, Anne Danck, Miriam Hutterer, Emilia Bach

Verlag: art skript phantastik Verlag

Seiten: 184

Taschenbuch

 

Klappentext:

Die Zukunft ist ein trostloser Ort mit bröckelndem Ökosystem und alles begann mit dem Verschwinden der Bienen. Doch auch in dieser Zeit gibt es tapfere Held*innen, die versuchen die Natur wieder ins Gleichgewicht zu bringen.

 

Vom kleinen Mädchen, dass in einem geheimen Hinterhof auf ein Meer aus Blumen stößt über Wissenschaftler*innen aus allen Teilen der Welt, die versuchen Bienen zu züchten oder zu klonen, bis hin zu magischen Wesen, die sich der Macht der kleinen schwarz-gelben Helfer bewusst sind, beschreiten alle ganz verschiedene Wege um ihre Welt zu retten.

 

Diese zehn Geschichten nehmen Sie mit auf eine Reise in die Zukunft, in der Magie und Technik gar nicht so weit voneinander entfernt liegen.

 

„»Sie wissen ja sicher, dass wir ohne Bienen um einen Großteil unserer Pflanzenwelt bangen müssen.«

»Unsinn. Für vieles gibt es derweil Lösungen. Kartoffeln, Möhren, Raps und Obstbäume werden per Hand bestäubt. Kakao hat sich ein wenig quer gestellt, als es um Menschenarbeit ging, reagiert aber ganz gut auf aktuelle Drohnenversuche.«

»Es gibt aber auch Pflanzen, bei denen keine der Methoden, nun ja, fruchtet.«“ (S.119, Biene Christine und die Wunder im Holunder von Nele Sickel)

 

In der Anthologie Bienen dreht es sich hauptsächlich um das Aussterben der Bienchen und wie die Menschen mit den Folgen umgehen. Zwei Möglichkeiten werden in den Kurzgeschichten hauptsächlich erwähnt: Pflkanzen selbst bestäuben oder Bienendrohnen bauen. Es sollte klar sein, dass diese beiden Varianten keine echten Alternativen sind.

Umso mehr war ich über die Geschichte von Nele Sickel Biene Christine und die Wunder im Holunder erfreut. Sie erfasst die Magie der Bienen am besten und verzaubert nicht nur den Holunder.

Drei Bienen für Aschenputtel von Anne Danck zieht den Klimawandelwahn auf humoristische Art und Weise ins Lächerliche. In dieser Kurzgeschichte bemühen sich alle um BaEUmE: Beitrag zum allgemeinen Erhalt des Umwelt-Equilibriums. Als Belohnung werden alle auf den Frühlingsball eingeladen, die über 1000 BaEUmE haben. Nur Bo, die in ihrem Tagesjob putzt, nagt an der Grenze zum Klimaschänder und muss ökologische Strafarbeiten, ÖkoSt, ausführen. Dort macht sie eine Entdeckung, die ihr Leben verändern wird. Kurios an dieser Vorstellung ist unter anderem, dass Bo sogar für ein Blatt Papier einen BaEUmE zahlen muss, während in Deutschland heutzutage jeder Kassenbon ausgedruckt werden muss und in Zeiten von Covid19 die Umwelt mit Einmal-Artikeln zugemüllt wird.

Auf der Dunklen Seite des Mondes von Sebastian Loy hat mir nicht gefallen, weil es hauptsächlich um die Besiedlung des Mondes geht und die dort gefundene Biene nur nebensächlich scheint.

Der Honigschmuggel von Miriam Hutterer gehört eher in den Fantasie-Bereich und zeichnet eine düstere Zukunft mit einem Hoffnungsschimmer auf der Venus. Die Beschreibungen des Drogenkonsums einer der Protagonisten war etwas drastisch, zeigt aber nur allzu deutlich, wieso die Menschen nicht mehr auf der Erde angesiedelt sind.

 

Zu den unterhaltsamen Geschichten passt auch die Aufmachung. Die Bienen und Waben finden sich auf jeder Seite und zwischen den Kapiteln wieder und runden das Gesamtkonzept ab. Bienen ist eine stimmige Anthologie.

Jedoch wirkt der Klappentext mit seinen Gender-Gaps, auch wenn sie als Stern getarnt sind, abschreckend. Sie sind vielleicht gut gemeint, stören den Lesefluss aber massiv. Auch wenn in den Geschichten keine Sternchen oder Lücken vorkommen, schreckt der Klappentext in dieser Hinsicht ab und hätte mich vom Kauf dieses Exemplars abgehalten.

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