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Askeria von J.May

Titel: Askeria – Die letzte Generation

Autor: Juliet May

Seiten: 552

Taschenbuch

Reihe: Askeria

 

Klappentext:

Mit dem Brandmal einer verstoßenen Rasse gezeichnet, führt die 14-jährige Piara ein vorsichtiges Leben: Sie soll stets wachsam sein, nicht weiter als ins umliegende Gebirge gehen und niemandem verraten, warum sie ständig diese ungewöhnliche Frisur trägt. Rigoras hingegen ist ein Freigeist, der Regeln nur zu gerne umgeht. Als Sohn des obersten Clanführers seiner Heimat liegt ihm die Welt zu Füßen. Dennoch teilen die beiden ein gemeinsames Schicksal, ohne einander überhaupt zu kennen: Um sie herum häufen sich Widersprüche und seltsame Geschehnisse. Ihre Familien zerbrechen, Wissen verschwindet, einzelne Landesteile verderben; und niemand sagt ihnen die Wahrheit. Selbst Piaras Brüder schweigen über ihre Beweggründe, als einer der beiden überstürzt mit ihr die Provinz verlässt.

Mitaeria wird auch der goldene Kontinent genannt, doch Piara entdeckt bei ihrer Suche nach Antworten nichts als dunkle Abgründe. Denn in dieser friedlichen Welt wird nicht jeder geduldet. Diejenigen, die kritisch hinter den Schleier des Wohlstands blicken, werden gerichtet; schließlich zweifeln nur Ketzer an der endlosen Güte Corasils. Die Vergangenheit ihrer Familie offenbart Piara die Kehrseite der Gesellschaft. Und je tiefer sie gräbt, desto deutlicher zeichnet sich ab, wovor sie ihr Leben lang behütet wurde; wenn auch vergeblich.

 

„Ihr Leben kam ihr vor wie ein Buch, das viel zu lange im Regen gelegen hatte und dessen Geschichte nun unlesbar war.“ (S.49)

 

Obwohl der Klappentext sehr interessant klingt, konnte mich der Anfang überhaupt nicht packen und ich habe nach 60 Seiten das Buch abgebrochen. Darüber hinaus haben die Aufmachung des Buches und einige weitere Auffälligkeiten zu meiner Entscheidung beigetragen.

 

Zu Beginn klang die Geschichte vielversprechend, da die Protagonistin und ihr Bruder auf einer überstürzten Flucht sind und ihren anderen Bruder tot zurückgelassen haben. Nachfolgend mangelte es an einer Aufklärung der Geschehnisse. Durch die Einführung des anderen Protagonisten wurde dies etwas aufgelockert und es wurden mehr Informationen über ihn geliefert, als die 20-tägige Flucht der Geschwister.  An dieser Stelle habe ich bereits die Lust am Weiterlesen verloren und gehe nachgehend auf das Äußere ein.

 

Zunächst fällt das Gewicht des Buches auf, das für ein Taschenbuch mit dieser Seitenanzahl ungewöhnlich schwer ist. Beim Aufschlagen streichen die Finger über sehr glatte Seiten, auf denen jeder einzelne gedruckte Buchstabe zu spüren ist. Insgesamt ist die Haptik des Buches unangenehm; ich hatte Angst mit rutscht das Buch aus den Händen oder das Gewicht drückt sie über kurz oder lang in eine unangenehme Position.

 

Nach der Titelseite werden auf die Triggerwarnungen am Ende des Buches und auf der Webseite der Autorin hingewiesen. Sind solche Warnungen bei Büchern wirklich nötig, die bereits Flucht, Angst und Diskriminierung im Klappentext erwähnen? Ein aufschlussreichen Artikel dazu bezeichnet  Traumapatienten als „mündige Menschen“, die in der Lage wären „ein Buch sofort zu unterbrechen, wenn sie an eine Stelle gelangen, die in ihnen Angst, Unwohlsein oder zu starke Erinnerungen auslösen.“ „Solche Triggerwarnungen könnten von Betroffenen sogar als Gängelung empfunden werden.“ (Quelle: https://klarabellis.de/trigger-triggerwarnung-psychologe/) Mein erster Gedanke zu einer Inhaltswarnung wurde mir damit bestätigt: sie ist unnötig.

 

Vor der detaillieren Landkarte zu Beginn des Buches gibt es eine Liste mit acht Provinzen und dazugehörigen Merkmalen, wie spezielles Klima oder vorkommende Bodenschätze. Interessanter wäre es gewesen, alle diese Attribute in der z.B. ausführlicheren Beschreibung des Kontinents auf Seite 49 einfließen zu lassen, da einige sowieso schon aufgezählt werden. Ebenso verhält es sich mit den Informationen, die in den Fußnoten zu finden sind, und sich flüssiger ins Geschehen fügen könnten. Fußnoten gehören in ein Sach- oder Fachbuch, nicht aber in einen Roman. Beispielsweise erklärt die erste Fußnote auf Seite 27, daß in dem Land Mitaeria nur zwei Jahreszeiten herrschen. Diesen und weitere ausführliche Gedanken, die sich die Autorin zu ihrer erschaffenen Welt gemacht hat, hätte sie besser im Geschehen unterbringen sollen.

 

Manchmal stolpert man über Rechtschreibfehler, überflüssige Wörter oder falsche Grammatik, die man leicht überlesen kann. Wenn sich diese Fehler allerdings häufen, mindert das das Lesevergnügen. Leider fallen bereits auf den ersten 60 Seiten von Askeria zahlreiche kleine Fehler auf, die stören.

 

Ich habe mich sehr auf Askeria gefreut, weil nicht nur der Klappentext spannend klingt, sondern auch das Cover ansprechend ist. Über die Handerotik des Buches ließe sich sicherlich hinwegsehen, wenn der Beginn der Geschichte fesselnd wäre. 

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