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Winterseele von K. Sutton

Titel: Winterseele -  Kissed bei Fear

Autor: Kelsey Sutton

Übersetzer: Ursula Held

Verlag: Ravensburger

Seiten: 350

Taschenbuch

 

Klappentext:

WIE SCHMECKT DEINE ANGST, ELIZABETH?WIE WÜRDE ES SICH ANFÜHLEN, WENN SICH DEINE AUGEN AUF MEINE BERÜHRUNG HIN VERDUNKELN?WENN DU AUF MEIN KOMMANDO ZU ZITTERN BEGINNST?

 

Niemand weiß, dass Elizabeth Caldwell die Gabe besitzt, Gefühle in menschlicher Gestalt zu sehen. Sehnsucht, Mitleid, Wut - sie alle halten sich von Elizabeth fern, denn sie zeigt als einzige Sterbliche keine Reaktion auf ihre Berührung. Allein der Angst und Schrecken verbreitende Fear wird bei ihr schwach. Er ist besessen davon herauszufinden, welche Macht Elizabeth zu dem gemacht hat, was sie ist ...

 

Tauch ein in diese tragisch-romantische Welt und lass dich von der unsterblichen Liebesgeschichte zwischen Elizabeth und dem gefährlich-schönen Fear mitreißen. Paranormal Romance mit Suchtgefahr!

 

„Er will mich wieder provozieren. Meine Grenzen austesten. Die Leere in meiner Seele durchdringen.“ (S. 5)

 

Gefühle und Elemente treten in menschlicher Form auf und beeinflussen die Menschen durch ihre Gegenwart. Nur Elizabeth kann sie in dieser Gestalt sehen, obwohl deren Einfluss nicht auf sie wirkt. Denn in Elizabeth ist nur eine große schwarze Leere. Sie versucht den Menschen gegenüber normal zu sein, doch wissen sie alle ganz genau, daß etwas mit ihr nicht stimmt. Ihre Mutter hat Angst vor ihr, ihr Vater schlägt sie, und die Kinder in der Schule nennen sie „Freak“. 

 

Winterseele ist einer gefühlsleeren Umsetzung zum Opfer gefallen. Obwohl es in dem Buch hauptsächlich um Emotionen geht, konnten diese beim Lesen nicht geweckt werden. Elizabeth agiert durch Beobachtung, wie andere sich verhalten, und versucht dieses Verhalten zu kopieren. Meistens durchdenkt sie Situationen und entscheidet, wie sie zu reagieren hat. Manchmal reagiert sie jedoch entgegen der logischen Folgerungen und macht viele Situationen nicht nachvollziehbar.

Eine Beziehung zu ihren Eltern ist im Prinzip nicht existent. Wenn sie von ihnen spricht, nutzt sie hauptsächlich ihre Vornamen, wodurch eine Distanz zum Ausdruck gebracht wird. Ihre Mutter hat offensichtlich Angst vor ihr, mehr noch als vor dem betrunkenen, gewalttätigen Ehemann. Dieser lässt seinen Frust auch an Elizabeth aus und trotzdem erzählt sie der Schulpsychologin, daß sie von einer Kuh getreten wurde. Dieses Verhalten würde für Angst vor dem Vater oder ein Schutzbedürfnis für die Mutter sprechen und ist damit widersprüchlich zu der großen schwarzen Leere.

Bei der ersten offenen Begegnung mit dem Gegenspieler, kommt so viel Spannung und Mitfiebern auf, wie Elizabeth Gefühle hat. Dabei wurde durch das Verhalten der anderen Emotionen ein furchteinflößendes Bild geschaffen, welches den Erwartungen nicht gerecht wurde.

 

Alle Emotionen und Elemente, die auftreten, haben deutsche Namen. Nur Fear nicht. Vermutlich macht es im Deutschen keinen Sinn, daß die Angst ein gutaussehender Mann ist. Mut – Fears Bruder und natürlicher Feind – musterte mich von oben bis unten.“ (S. 39)

 

Winterseele – Kissed bei Fear ist eine Enttäuschung. Die Liebesgeschichte wirkt aufgesetzt, Elizabeth unecht und ihr Verhalten mit ihren Eltern künstlich, um einen weiteren Konflikt  heraufzubeschwören. Dabei geht die eigentliche Geschichte um Elizabeths Leere unter und der Gegenspieler wirkt längst nicht so furchteinflößend, wie er sollte.

 

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