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Nashira von L. Troisi

Titel: Nashira (Band 1)

Autor: Licia Troisi

Übersetzer: Bruno Genzler

Verlag: Heyne

Seiten: 498

Taschenbuch

Reihe: Nashira, eigentlich fünf Bände, aber in Deutsch gibt es nur zwei

 

Klappentext:

Im Königreich Nashira wird der Sauerstoff zu einem knapp bemessenen Gut. Einzig eine Priesterkaste kann durch eine uralte Magie bewirken, dass die Luft zum Atmen nicht gänzlich versiegt. Die junge Talitha ist dazu auserwählt, in einem einsamen Kloster eine dieser Priesterinnen zu werden. Doch sie erträgt die feindselige Atmosphäre dort nicht und flieht schließlich in Begleitung ihres treuen Dieners Sklaven Saiph. Was sie nicht weiß: Saiph liebt sie schon seit Langem heimlich. Ihre gemeinsame Suche nach einer sagenumwobenen Stadt in der Wüste bringt sie einander näher – und stellt die beiden gleichzeitig vor die größte Herausforderung ihres Lebens, denn namenlose Gefahren lauern dort draußen und drohen ganz Nashira zu vernichten …

 

„Sie hatte Angst, aber in die Angst mischte sich eine eigentümliche Erregung. In diesen Himmel zu schauen, bedeutete Freiheit, eine Freiheit, die, nach dem Willen der Priesterinnen, niemandem außer ihnen selbst vergönnt sein sollte.“ (S. 250)

 

In Nashira gibt es zwei Rassen: die Talariten und die Femtiten. Erstere herrschen über die zweiten, welche schon seit Jahrhunderten versklavt sind. Talitha gehört nicht nur zu den Talariten, sondern ist auch eine Grafentochter und somit behütet und mit allen erdenklichen Privilegien aufgewachsen. Saiph ist ihr Sklave, mit dem sie trotzdem eine Freundschaft pflegt. Er folgt ihr überall hin, auch in das Kloster, das ganz oben im Talareth von Messe liegt. 

Jede Stadt wird von einem überaus groß gewachsenen Baum überschattet, den Talarethen, denn sie produzieren Atemluft und sichern so das Überleben aller Lebewesen, die unter ihren Kronen wohnen. Selbst die Wege zwischen den großen Städten und verschiedenen Reichen sind mit sogenannten Baumpfaden verbunden, die durch kleinere Talarethe mit Atemluft versorgt werden.

Die Welt von Nashira ist grausam, egal ob man zu den Sklaven oder der Herrscherrasse gehört. Macht, Gewalt und Intrigen beherrschen alle, insbesondere die Priesterinnen. Jeder ist sich selbst der Nächste, was vor allem für die Talariten gilt.

 

Als zweite Tochter eines Grafen aus der Stadt Messe, kann Talitha sich ihre Berufung aussuchen und möchte in der Garde dienen.  Ihre Schwester Lebitha hat sich vor Jahren den Priesterinnen angeschlossen und soll einmal dem Kloster vorstehen, um die Macht des Grafen in Messe zu erweitern. Doch dann verstirbt sie überraschend und ihr Vater entscheidet, daß Talitha Lebithas Stelle einnehmen soll. Im Wipfel des Talareth entdeckt Talitha ein furchtbares Geheimnis, das sie zur Flucht aus dem Kloster und mit Saiph an ihrer Seite einer gefährlichen Reise durch Nashira zwingt. 

 

Zu Beginn hat Talitha einen netten Eindruck gemacht: sie ist mit Saiph mehr befreundet, als daß sie Herrin und Sklave sind und scheint einen starken Willen zu haben. Außer gegenüber ihrem Vater, dem sie einfach nichts entgegen zu setzen hat. Doch im Laufe der Geschichte wirkt sie verwöhnt, übereifrig und gedankenlos. Wenn sie Saiph nicht an ihrer Seite hätte, wäre sie vermutlich nicht mal aus dem Kloster entkommen.

Saiph dagegen wirkte anfangs ein wenig rebellisch und wie ein treu ergebener Diener, wie es im Klappentext heißt. Doch ist er vor allem ein Sklave, der macht, was ihm gesagt wird. Zwar widerspricht er durchaus Talitha und bremst sie in ihren Unternehmungen aus, doch ist seine oberste Priorität den Kopf einzuziehen.

Anders als der romantische Klappentext vermuten lässt, ist in dem Buch keine Spur von Romantik zu finden. Dafür ist die Welt von Nashira zu grausam und die Geschehnisse zu gewalttätig. Nichtsdestotrotz ist die Geschichte langatmig, fast langweilig, unterbrochen von kurzen Szenen, in denen sich die Ereignisse überschlagen. Grundsätzlich ist die gesamte Welt spannend und unterhaltsam, die Umsetzung leider nicht und so werde ich den zweiten Teil nicht lesen. Ich habe schon viele Bücher von der Autorin verschlugen und habe mich sehr auf eine neue Welt gefreut. Leider wurde ich mit diesem Buch enttäuscht.

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