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Pünktlich wie die Maurer von R.-B. Essig

Titel: Pünktlich wie die Maurer – Handwerksredensarten und ihre wunderbaren Geschichten

Autor: Rolf-Bernhard Essig

Illustrator: Till Laßmann

Verlag: Dudenverlag

Seiten: 189

Taschenbuch

 Klappentext
Hunderte sprichwörtliche Redensarten, alte wie neue, stammen aus dem Handwerk. Sprichwortexperte Rolf-Bernhard Essig hat die 300 beliebtesten in diesem Band zusammengestellt und erklärt, was hinter ihnen steckt.

„Umgekehrt wird ein Schuh draus.“ (S. 105)

 

In diesem Buch finden sich viele Sprichwörter, unterteilt nach Handwerksbereichen, z.B. Maurer, Steinmetze, Bildhauer, oder Zimmerer, Schreiner, Tischler, Drechsler, oder Weber, Färber und Schneider, um nur drei Kapitel zu nennen. Zu Beginn gibt es ein rotes Deckblatt und daneben eine Einführung auf rosa Grund. In dieser Einführung gibt es eine kleine geschichtliche Einordnung und einige eindeutige oder gängige Sprichwörter. Anschließend folgen die zum Handwerk passenden Sprichwörter, ihre Bedeutung und ein ausführlicherer Hintergrund. 

Im Hintergrund sind Informationen erwähnt, wie es zu dem Sprichwort kommt, wie es sich entwickelt hat, woher es ursprünglich stammt und häufig auch geschichtliche Daten. Manchmal ist der Hintergrund jedoch auch nur eine erweiterte Ausführung der Bedeutung, was weder unterhaltsam noch besonders spannend ist (zum Beispiel „ein Rohr verlegen“ auf S. 176). Eins der unnötigeren Sprichwörter.

Zu Beginn wird Gott häufig als Handwerker bezeichnet und erklärt, in wie fern er ebenfalls in die einzelnen Sparten gehört, z.B. weil er die Menschen aus Lehm geformt hat. Nach dem dritten göttlichen Bezug hatte ich schon keine wirkliche Lust mehr weiterzulesen, da der christliche Glaube kein bestehender Bestandteil dieser Sprichwörter ist.

Obwohl es vor allem um ältere und bekannte Sprichwörter geht, gibt es durchaus auch Erwähnung von modernen oder auch englischen Varianten, die nicht explizit übersetzt wurden. Das war schade, denn dies setzt voraus, daß alle Leser Englisch lesen und verstehen können.

 

Es gibt viele Sprichwörter, die ich sehr interessant fand und auch, woher sie eigentlich kommen. Zum Beispiel wenn etwas für die Katz ist (S. 51), Nägel mit Köpfen machen (S. 53), oder woher der Begriff des billigen Abklatsches (s. 141) stammt. 

Doch gab es auch viele, die ich gar nicht kannte, nicht verwende und daher nur grob überflogen habe. Ich kann mir aber vorstellen, wenn jemand großes Interesse an der deutschen Sprache hat, wird er Freude an diesem kleinen Büchlein haben. Wenn diese Person dann noch über den inflationären Gebrauch von „sprichwörtlich“ hinwegsehen kann, umso besser.

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