Reihe: Die sieben Königreiche
Titel: Die Beschenkte, Die Flammende, Die Königliche, Die Wahrhaftige
Autor: Kristin Cashore
Übersetzer: Irmela Brender, Katharina Diestelmeier
Verlag: Carlsen
Taschenbuch (mit Farbschnitt)
Vor Jahren habe ich die Trilogie der Sieben Königreiche bereits gelesen und mochte die Welt, die Charaktere und das Geschehen. Als Carlsen nun eine Neuauflage zur Feier des neuen vierten Bandes herausgebracht hat, die auch noch ziemlich hübsch ist, mußte ich die Reihe unbedingt haben. Zum Glück stand mein Geburtstag kurz bevor.
Ich weiß schon gar nicht mehr, wann ich die ersten drei Bücher gelesen habe. Ich wußte noch, daß es um Beschenkte mit zweifarbigen Augen geht und um eine Frau mit flammenden Haaren. Viel von der Geschichte wußte ich nicht mehr und so war das erneute Lesen wie ein erstes Mal lesen. Und ich war sofort wieder gefangen von der Welt, in der Menschen spezielle Fähigkeiten haben können, die durch ihre verschiedenen Augenfarben als Beschenkte erkannt werden. In den Königreichen der bekannten Welt gehören alle Beschenkte den Königen, um so nützliche Eigenschaften zur Stärkung ihrer Macht und Herrschaft zu nutzen. Jede Fähigkeit, die einem einfällt, kann es geben. Es sind nicht immer die offensichtlichen, wie Gedanken lesen oder besonders stark sein, es können auch ungewöhnliche sein, wie unter Wasser atmen können, singen wie ein Vogel, oder auch völlig nutzlose, wie den Mund so weit aufzubekommen, daß er größer ist als der eigene Kopf. Der Phantasie sind keine Grenzen gesetzt.
Im ersten Teil geht es um Katsa, die Nichte des Königs der Middluns, und ein blaues und ein grünes Auge hat. Durch einen Unfall in ihrer Jugend ist ihre Fähigkeit zu Tage getreten: die Kraft des Tötens. Das kommt dem König natürlich gelegen und so wird Katsa ausgeschickt, um widerwillige Untertanen zu bestrafen.
In Die Beschenkte lernt man die Welt der sieben Königreiche und die Beschenkten gut kennen. Katsa reist durch unterschiedliche Königreiche, sogar nach Monsea, von dem wenig bekannt ist. König Leck von Monsea wird in allen Reichen geliebt für seine Wohltaten, doch viel mehr gelangt nicht über die Grenzen.
Im zweiten Teil geht es um ein ganz anderes Reich, die Dells. Dort gibt es ganz normale Tiere, aber auch besonders farbenfrohe, die Monster genannt werden und die Gedanken ihrer Opfer beeinflußen. Sie sind besonders schön und üben dadurch automatisch Macht über ihre Opfer aus. Menschliche Monster sind sehr selten und haben besonders hübsches Haar, so wie Fire. Sie hat Haare in allen Rottönen, doch trägt sie dieses meist bedeckt. Sie mag nicht, was ihre angeborene Monsterkraft mit Menschen macht: einige lieben sie, begehren sie, und rücken ihr körperlich zu nahe; andere werden wütend und neigen bei ihrem Anblick zu Gewalt.
Fire lernt in Die Flammende einen Jungen kennen, der sich Leck nennt, und aus einem anderen Land kommt.
Die Königliche handelt von den Geschehnissen in Monsea und verbindet die ersten beiden Teile miteinander. Es ist phantastisch, wie die Welt der sieben Königreiche über die einzelnen Bücher wächst und sich entwickelt. Es sind nicht nur die Charaktere, die wachsen und gedeihen, sondern auch die politischen Entscheidungen, die Einfluß auf alles in dieser Welt nehmen.
Der Einstieg in den vierten Teil, Die Wahrhaftige, ist mir schwer gefallen. Die neuen Charaktere waren unsympathisch; als wären alle Menschen korrupt, jeder weiß es, aber niemand prangert das an. Da war mir das Unterwassergeschöpf mit den 13 Tentakeln und den 23 Stielaugen tatsächlich am liebsten. Doch nach ungefähr der Hälfte des Buches hat sich alles gewandelt und am Ende hat es mir richtig gut gefallen. Trotzdem war mir das Unterwassergeschöpf durchweg am liebsten.
Ich kann nicht mal sagen, welcher Teil mir am besten gefallen hat, da sie alle zusammen eine großartige Geschichte ergeben, mit starken Charakteren und einer interessanten Entwicklung über mehrere Jahre. Auch für einen Lieblingsprotagonisten könnte ich mich nicht entscheiden, da sie alle bemerkenswert waren. Es gibt zwar zwei, die mir weniger gefallen haben, als andere, aber so richtig sticht niemand hervor, weder positiv noch negativ.
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