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Wir amüsieren uns zu Tode von N.Postman

Titel: Wir amüsieren uns zu Tode

Autor: Neil Postman

Verlag: Fischer

Gebundene Ausgabe

 

Wir amüsieren uns zu Tode – Urteilsbildung im Zeitalter der Unterhaltungsindustrie von N.Postman ist eine Kritik am Unterhaltungsamerika im Jahre 1985. Dieses Buch beginnt mit einem Vergleich zwischen Orwells 1984 und Huxleys Schöne neue Welt.

Orwell warnt vor der Unterdrückung durch eine äußere Macht. In Huxleys Vision dagegen bedarf es keines Großen Bruders, um den Menschen ihre Autonomie, ihre Einsichten und ihre Geschichte zu rauben. Er rechnete mit der Möglichkeit, dass die Menschen anfangen, ihre Unterdrückung zu lieben und die Technologien anzubeten, die ihre Denkfähigkeit zunichte machen.

Orwell fürchtete diejenigen, die Bücher verbieten. Huxley befürchtete, dass es eines Tages keinen Grund mehr geben könnte, Bücher zu verbieten, weil keiner mehr da ist, der Bücher lesen will. Orwell fürchtete jene, die uns Informationen vorenthalten. Huxley fürchtete jene, die uns mit Informationen so sehr überhäufen, dass wir uns vor ihnen nur in Passivität und Selbstbespiegleung retten können. Orwell befürchtete, dass die Wahrheit vor und verheimlicht werden könnte. Huxley befürchtete, dass die Wahrheit in einem Meer von Belanglosigkeiten untergehen könnte.“

 

Allein dieser Absatz in der Einleitung hat meiner Meinung nach so viel Unheilvolles in dieser Welt aufgezeigt, dass Huxleys Schöne neue Welt gar nicht mehr so weit entfernt scheint. Da ich das Buch nicht komplett gelesen habe, weil es furchtbar trocken ist, werde ich einfach ein paar bezeichnende Zitate hier erwähnen, in der Hoffnung einige zum Nachdenken anregen zu können.

 

In seinem großen Buch Technics and Civilization hat Mumford dargestellt, wie uns die Uhr, beginnend im 14.Jahrhundert, zunächst zu pünktlichen Zeit-Messern, dann zu Zeit-Sparern und heute schließlich zu Dienern der Zeit gemacht hat. Im Zuge dieser Entwicklung haben wir gelernt, der Sonne und den Jahreszeiten unseren Respekt zu entziehen, denn in einer Welt, die aus Sekunden und Minuten besteht, ist die Autorität der Natur abgeschafft.“

 

„ In all diesen Gesetzen wird auf den Satan verwiesen, dessen böse Machenschaften, wie man meinte, mit Hilfe der Bildung jederzeit durchkreuzt werden konnten.“

 

Er schaltete den Fernseher ein, drehte den Ton ab, und mit dem Rücken zum Gerät nutzte er dessen Licht […]. So kann man den Fernseher benutzen – zur Beleuchtung einer Buchseite.“

 

Die Menschen in Schöne neue Welt leiden nicht daran, dass sie lachen, statt nachzudenken, sondern daran, dass sie nicht wissen, worüber sie lachen und warum sie aufgehört haben, nachzudenken.“

 

 

Ich denke, das fast alles zzusammen und dieses Thema, dass Fernsehen grob gesehen die Menschen verdummt, ist heute genauso aktuell und kann man sogar ausweiten auf die ganze Smartphonegeneration.

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