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Mein Geheimnis bist du von C.Contreras

Titel: Mein Geheimnis bist du

Autor: Claire Contreras

Verlag: mtb

Übersetzer: Sophie Wölbling

Seiten: 416

Taschenbuch

 

Du hast nicht versagt. Eine Scheidung muss nicht bedeuten, dass man versagt hat, und wenn, dann ganz bestimmt nicht nur einer von beiden.“ (S.58)

 

Viktor steht ganz kurz davor, zum Partner seiner Kanzlei ernannt zu werden. Er muss sich nur noch um einen Fall kümmern. Doch genau dieser Fall bringt ihn zum Zweifeln, denn die Frau, die er vertritt, ist nicht nur die Tochter seines Chefs, sondern auch eine längst vergangene Affäre. Wenn die Wahrheit ans Licht kommt, ruiniert das seine ganze Karriere. Doch er kann Nicole einfach nicht widerstehen.

 

Dieses Buch ist so aufreibend. Wie so oft wären manchmal einige Probleme nicht existent, wenn man vernünftig miteinander reden würde. Victor und Nicole haben sich schon vor Nicoles Ehe mit dem Filmstar Gabe kennen gelernt und hatten ein Techtelmechtel, welches Victor für seine Karriere beendet hat. Das hat Nicole geradewegs in Gabes Arme getrieben. Doch jetzt muss Victor sich um Nicoles Scheidung kümmern und alle Gedanken und Gefühle kommen wieder zum Vorschein. Sie treiben nicht nur Victor in den Wahnsinn, sondern auch Nicole.

Beide Charaktere sind sehr selbstständig, stark und wissen, was sie wollen. Vor allem Nicole wirkt, als bräuchte sie einen Ritter in strahlender Rüstung, doch eigentlich möchte sie nur jemanden haben, der hinter ihr steht und nicht ihr Leben bestimmt. Ein zusätzlicher Stressfaktor sind die Paparazzi, die Nicole auf Schritt und Tritt verfolgen.

Der Schreibstil ist sehr flüssig, erzählt wird abwechselnd aus Victors und Nicoles Sicht, die Charaktere sind sehr lebhaft beschrieben und alles in allem ist es ein schöner Liebesroman mit einigen Wendepunkten. Vor allem alte Bekannte wiederzutreffen, also Estelle und Oliver, oder Jensen und Mia, finde ich immer besonders schön.

 

Dinge, die mich stören. Achtung Spoiler!

Victor kann nicht mit Nicole zusammen sein, solange sie seine Mandantin ist. Trotzdem können sie sich nicht so ganz voneinander fern halten. Dann beendet Victor diese Heimlichkeiten und schleppt eine Blondine als Freundin für die Presse an. Nicole versucht darauf hin krampfhaft Ersatz für Victor zu finden. Hier mein Meckerpunkt: Warum reden sie nicht miteinander? Warum sagt Victor nicht, was er wirklich fühlt und dass Nicole nur die Scheidung hinter sich haben muss und dann legt er ihr die Welt zu Füßen? Warum reden sie nicht wie Erwachsene miteinander, sondern machen immer nur so merkwürdige Andeutungen und hoffen der andere versteht? Ich bin von diesem Hin und Her genervt.

 

Der Sex zwischen Victor und Nicole. Unrealistisch? Vielleicht. Oder Victor hat die krasseste Selbstbeherrschung während Nicole von einem Orgasmus nach dem anderen überrollt wird. Und dann diese „derbe“ Sprache. Beim ersten Mal ist es noch ganz witzig, doch wenn es dann beim nächsten Mal genauso ist, ist es irgendwie unpassend und langweilig. Also zumindest geht es mir so. Hat die Autorin versucht bei dem FSOG-Hype mitzumachen? Denn so wirklich gepasst hat es meiner Meinung nach nicht. Oder sehe nur ich das so?

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