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walkaway von C.Doctorow

Titel: walkaway

Autor: Cory Doctorow

Übersetzer: Jürgen Langowski

Verlag: Heyne

Seiten: 736

Taschenbuch

 

Klappentext:

Die nahe Zukunft: Der Planet ist vom Klimawandel gezeichnet, die moderne Gesellschaft wird von den Ultra-Reichen regiert und die Städte haben sich in Gefängnisse für den normalen Bürger verwandelt. Doch es ist auch eine Welt, in der sich Lebensmittel, Kleidung und Obdach per Knopfdruck produzieren lassen. Warum also in einem System ausharren, das die Freiheit des Menschen beschränkt? Vier ungleiche Helden machen sich auf den Weg in die Wildnis. Dort suchen sie Unabhängigkeit, Glück und Selbstbestimmung. Was sie aber stattdessen dort finden, stellt ihre ganze Welt auf den Kopf: den Weg zur Unsterblichkeit ...

 

 

Der Klappentext dieses Buches klingt sehr spannend: Eine Welt im Überfluss und Menschen, die ihrem Gefängnis entkommen wollen. Klasse. Doch leider entspricht das Buch überhaupt nicht meinen Erwartungen. Das Gefängnis, also die Städte, entsprechen einer nicht allzu fernen Zukunft unserer realen Städte. Vieles ist hoch technologisiert und einfache Arbeiten werden von Maschinen oder künstlichen Intelligenzen/ Robotern übernommen. Die Arbeitslosenzahl ist hoch und das Geld gering. So ist es nicht verwunderlich, dass für viele der Walkaway attraktiv ist. So auch für die Helden.

Der Walkaway ist aber ganz anders, als ich ihn mir vorgestellt habe. Natürlich liegt es nahe aus verlassenen Gebäuden und Fabriken die Materialien für neue Gebäude zu nutzen. Aber die Art und Weise, wie aus diesen Dingen Kleidung und insbesondere Nahrungsmittel hergestellt werden, entzieht sich völlig meiner Vorstellungskraft.

Interessant finde ich allerdings die Mentalität der Walkaways. Ihre Grundgedanken sind sehr gemeinschaftlich: jeder gibt sein bestes und erwartet nichts. Natürlich gibt es auch immer Menschen, die ein Belohnungssystem einführen wollen, die Vergleiche anstellen oder sich an die Spitze anderer stellen wollen, doch der Konsens der Gruppe ist in den meisten Fällen überzeugend und harmonisch. Beeindruckend.

 

Jedes Kapitel ist in Unterkapitel unterteilt, sodass es eine Aneinanderreihung von verschiedenen Geschichten ist, die alle zusammen gehören und zeitlich in einer Reihenfolge stattfinden, aber immer einen anderen Fokus haben. So lernt man im ersten Kapitel die Helden kennen, im zweiten etwas über den Walkaway und im Dritten ist die Unsterblichkeit das erste mal Thema, wozu ich nichts weiter sagen möchte, und so weiter.

 

Alles in allem ist dieses Buch recht langatmig und doch fesselnd, weil man wissen möchte, wie es im Walkaway weiter geht. Es ist ein umfangreiches Buch, und damit meine ich nicht die Seitenanzahl. Doch der Überfluss, in dem die Walkaways Leben, macht für mich einfach keinen Sinn und daher gefällt mir das Buch nicht.

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